"Unbestrittenermaßen die sauberste Stadt Asiens" (Lonely Planet) ist zugleich die wohl langweiligste. Es ist wirklich wie im Reiseführer beschrieben, sauber, größtenteils sehr gepflegt und sicher. Man fühlt sich zu keinem Moment unwohl oder bedroht, aber es hat einfach keinen Charme...Die Stadt sieht aus wie geleckt, aber auch wie jede andere (europäische) Großstadt. Wären es nicht 32°C bei 97% Luftfeuchtigkeit, wüsste man nicht, dass man in den Tropen mitten in Südostasien ist. Aufgrunddessen und weil wir von der doch sehr kräftezehrenden Tour durch die USA und Neuseeland in Kombination mit der Zeitverschiebung und dem leichten Jetlag ganz schön fertig waren, diente uns Singapur größtenteils nur als Zwischenstopp zum Verschnaufen und Planen der weiteren Route. Eine Sache sollte jedoch positiv erwähnt werden: Essen ist das nationale Hobby der Singapurianer und wie sie das können, mmmmmhh!!!!

Wir hatten uns in Singapur dafuer entschieden, erstmal ins Paradies zu fahren und uns ein paar Tage zu entspannen. Diese tropische Hitze haelt ja keiner aus, ohne einen Strand in der Naehe. Also auf nach Mersing und dann mit der Faehre nach Pulau Tioman. Nach Stadtbus und Metro mussten wir erstmal 4 Stunden auf den naechsten Fernbus warten und es war HEISS.Die Busfahrt, die n Appel und n Ei kostete, war zwar kuehl, aber eher mit einer Achterbahnfahrt zu vergleichen. Die Strassen sind wirklich nicht die besten (was will man erwarten), die Stossdaempfer runter und der Fahrer hat entweder Lust zu bummeln oder nicht, unserer gehoerte der letzteren Fraktion an. Also an ein bisschen im Bus doesen war auch nicht zu denken, denn man ist teilweise von den Sitzen abgehoben und beinahe runter gerutscht. Haette man ernsthaft versucht, zu schlafen, haette man sich hinterher wahrscheinlich direkt ins Krankenhaus mit einer Gehirnerschuetterung einweisen lassen koennen, weil man staendig gegen das Fenster gedonnert waere. Also rausgucken! Aber auch das war leider nicht sehr toll, denn man sieht nur eines und das sind Palmoelplantagen wohin das Auge reicht. Wir haben auf der 3,5stuendigen Fahrt nicht ein Stueck "normalen" Regenwald gesehen, immer nur Palmplantagen. Und dazu die Haelfte noch ganz junge Palmen, also ganz frisch angelegt, ergo ganz frisch den schoenen Regenwald niedergemacht und wahrscheinlich 200 weitere Arten ausgerottet. Aber egal, hier zaehlt Profit. 2007 wurde erst ein Staudamm fertiggestellt, der 700 qkm unberuehrten Regenwald und haufenweise Doerfer unter Wasser gesetzt hat und wofuer? Richtig, ein Aluminiumwerk, herzlichen Glueckwunsch. Es heisst also, etwas sarkastisch, aber anders haelt man es teilweise nicht aus, Augen zu und durch....In Mersing angekommen, erfuhren wir, dass die naechste Faehre auf die Insel erst am naechsten Tag um 12 Uhr fahren wuerde, was uns ein wenig annervte, aber gut, wir konnten es nicht aendern. Am Ende fanden wir es dann gar nicht so schlecht, denn so waren wir gezwungen, etwas Geschwindigkeit aus unserem Reisetempo zu nehmen und die Sachen etwas entspanneter angehen zu lassen. Eigentlich genau das, was wir vorhatten. Wir nahmen uns das naechste Hotelzimmer, wo wir erstmal schoen in unsere Schranken gewiesen wurden. Natuerlich musste Toni mit dem Besitzer handeln, damit wir das ohnehin schon spottbillige Zimmer noch 5 Ringgit (1,25 Euro) guenstiger bekommen. Er hat uns dann eines fuer 10 Ringgit weniger gegeben und wir waren froh...bis wir es sahen!! Das ging ueberhaupt nicht, man hat schon beim Tueraufmachen einen Schreikrampf und Pickel bekommen, sch... war das widerlich. Da schuettelt es mich wenn ich nur dran denke. Das die Bettlaeuse und sonstiges andere Getier nicht gerade ueberall froehlich im Zimmer herumspaziert sind, war alles und wahrscheinlich tun sie das auch in der Nacht. Also habern wir am Ende 5 Ringgit mehr bezahlt und dafuer ein Lederbett und eine Klimaanlage gehabt. Das waren uns die 11 Euro dann wert. Dann noch schoen fuer 3 Euro zwei Hauptgerichte mit Getraenken beim Inder genascht und ab ins Bettchen, der Traumstrand wartete.Nach der aus Sicht deutscher Sicherheitsbestimmungen unmoeglichen Faehrentour (zumindest gab es Rettungswesten, aber wer weiss wie viele und ob die ueberhaupt schwammen) war die Ankunft ueberwaeltigend, weisser Sandstrand, Palmen, im Hintergrund Berge und Dschungel wohin das Auge reicht, Waerme, Dreizehnjaehrige auf Mopeds mit Beiwagen, am Pier Angler und im kristallklaren, tuerkisfarbenen Wasser eine Millionen Aquariumfische von 5-50 cm und einer unbeschreiblichen Farbenpracht, Seegurken, Korallen, kleine Fischerboote und Seetaxis und das war nur der Weg runter vom Pier.Pfad: p