Wenn dir waehrend der Zugfahrt die Meeresluft in den Haaren weht und du Robben am Strand beobachten kannst, weisst du, dass du in Neuseeland bist (siehe naechstes Kapitel). Nach 40-stuendiger Reise aufgrund von Verspaetungen und eeeewigen Wartezeiten sind wir nachts um 1 Uhr in Wellington gelandet und es war leise!! Fast niemand war mehr am Flughafen und die, die noch da waren, warteten entspannt auf die Taxis. Wir haben es erst gar nicht bemerkt, aber es war trotz krassem Taxiverkehr einfach leise, bis wir mitbekommen haben, dass es alles Elektroautos waren. Was fuer eine Erholung nach dem permanenten Roehren eines 12-Zylinders. Wir nahmen dann einen Shuttlebus zu unserem Hostel und fielen dreiviertel-tot ins Bett...Dank Zeitverschiebung standen wir 6.30 Uhr morgens knallwach im Bett und los ging es. Wellington wartete auf uns. Mit der aufgehenden Sonne und dem beginnenden Berufsverkehr schlenderten wir am Pier entlang. Was uns dabei gleich sehr positiv auffiel, waren die vielen Jogger und Radfahrer und dass hier generell jeder zweite Sport treibt. Die Menschen sehen frisch und gesund aus und scheinen voller Lebensfreude zu sein. Schon an den Kaffeestaenden beginnt Fairtrade und Bio, die Leute sind entspannt und beginnen interessiert einen Small Talk. Das Cable Car von Wellington befoerdert einen in kuerzester Zeit von der Downtown hoch auf einen steilen Huegel zum botanischen Garten und liefert dabei grandiose Blicke auf die City. Und das Bild, was sich uns hier oben bot, war sehr paradox. Neben grossen Baumfarnen wachsen Palmen, "normale" Laubbaeume und Dschungelpflanzen, wobei der ganze Wald so feucht ist, dass es fast schimmlig riecht und ueberall Pilze spriessen. Man hat also den Geruch der Pilze und des Waldes von zu Hause, die Palmen wie am Strand, die Lianen aus dem Dschungel und dazu die exotischen und vollkommen neuen, verlockend schoenen Vogelgesaenge kombiniert an einem einzigen Ort. Nicht weit vom botanischen Garten entfernt, fuehrte uns der weitere Weg nach Zealandia. Wir hatten uns vorher gegen den Zoo und fuer diese "Auffangstation" entschieden, weil wir keine Tiere in Kaefigen sehen wollten. In Zealandia wird versucht, den natuerlichen und fuer Neuseeland typischen Wald wiederherzustellen und damit die einheimischen Voegel und Reptilien wieder anzusiedeln. Hier gibt es keine Gehege, sondern die Tiere bewegen sich frei und man muss sich Zeit nehmen, sie zu entdecken. Am Ende hatten wir von den ueber 20 verschiedenen Tieren auf dem Flyer fast alle gesehen und definitiv alle gehoert. Wir haetten dafuer eigentlich eher ein Aufnahmegeraet als eine Kamera gebraucht. Aber abgesehen von den Gesaengen, bringen einen auch die Namen zum Laecheln, denn es gab Hihis, Tuis und Kakas. Kiwis sind leider nachtaktiv und wir hatten keine Zeit fuer eine night tour, die fuer Kinder im uebrigen kostenlos ist. Erschoepft, denn einen kleinen Jetlag hatten wir auf jeden Fall von der anstrengenden Reise, fielen wir nach diesem verzwitscherten Tag fuer 12 Stunden in einen tiefen Dornroeschenschlaf. Es ist jetzt schon schade, dass wir nur so kurz hier sind, denn das Land verspricht super geil zu werden. Wir haben uns schon mit Flyern eingedeckt und auch einen kleinen Plan gemacht, wie es weitergehen soll, z.B. steht da Sea Kayaking mit Seerobben und Delfinen auf dem Programm, jaaaaa :) Wellington ist eine tolle Hauptstadt und vor allem ist sie relaxt. Die Menschen hier schaffen es, in sich zu ruhen und diese Gelassenheit auch nach aussen auszustrahlen, definitiv ein Ort, der zum Wiederkommen einlaedt...