Die nette Rezeptionistin in Kuala Lumpur dachte, wir naehmen einen internationalen Flug - liegt ja auch auf der Hand, dass weisse keinen Inlands- sondern eher einen internationalen Flug machen. Das Problem hierbei war jedoch, dass der Flughafen von KUL ungefaehr 5 Flughaefen sind, die alle unterschiedlich zu erreichen sind. Und ja, wir mussten 30 Minuten Zug fahren, nur wurden uns die weiteren 30 Minuten Shuttle Bus-Fahrt unterschlagen. Und um zum Zug zu kommen, mussten wir noch eine weitere Viertelstunde durch die Stadt laufen, wobei es in KUL wirklich fast unmoeglich ist, als Fussgaenger zu ueberleben und keiner wusste den Weg richtig zu erklaeren. Wir kaempften uns also so gut es ging durch und schnappten uns gerade noch den Zug, der im besten Fall nur alle halbe Stunde faehrt, was uns auch nicht mitgeteilt wurde. 

Eine Stunde vor Abflug da zu sein ist knapp, aber fuer Inlandsfluege normal - in Europa, nicht in Asien! Ergo haben wir trotz Einreden auf den Busfahrer, etwas auf die Tube zu druecken und wieder einmal einem Sprint, den Flug verpasst :( und mussten uns fuer das Budget einer halben Woche eine neuen Flug buchen...

 

Der Anflug auf Kota Kinabalu (KK) war kaum reizvoll, denn wir sind bis ca. 50 Meter ueber dem Boden durch dicke Regenwolken geflogen und es kam runter, wie aus Eimern. Also schnell ab ins Hostel, Sachen ablegen und Essen fassen. KK ist ein weiteres Fischerdorf, dass zu 90% aus Maerkten besteht, zumeist aus Staenden bestehend, die Fisch in irgendeiner Dareichungsform anboten, sei es frisch, getrocknet, gegrillt oder in sonst einer geruchsintensiven Variante. Man wusste nie, ob es die Maerkte oder die Menschen waren, die diesen ... Geruch nach Fuss verbreiteten, wenn man die Strassen entlangging. KK bietet auch sonst nicht viel, ausser dass es einen der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte von Sabah (Ostborneo) darstellt. Borneo ist von der Art zu reisen wieder gaenzlich anders, als was wir bisher erlebten. Hier wird meistens geflogen, da badewannengrosse Schlagloecher auf den Strassen keine Seltenheit sind. Ausserdem kann man kaum einfach irgendwo den Bus nehmen und sich den Dschungel anschauen. Hier laeuft fast alles ueber Touren und diese bucht man am besten Wochen vorher. Wir hatten also gerade viel zu viel Geld fuer einen ungeplanten Flug ausgegeben, hatten uns vorher keine Gedanken gemacht, was wir wann in Borneo machen wollten, geschweige denn etwas gebucht. Dieser Zeit- und Gelddruck machte uns die weitere Planung nicht gerade einfach.

Wir nutzten KK also entsprechend lediglich als Knotenpunkt, nahmen am naechsten Tag direkt den Bus nach Sepilok und ergaben uns dem Abenteuer, das meiste aus der Situation zu machen.