Sandakan oder Wo sich Schabe und Ratte gute Nacht sagen!

 

Die Stadt ist ein weiterer wichtiger Knotenpunkt fuer nahezu saemtliche Touren im oestlichen Sabah, aber auch nicht mehr. Wir verbringen (leider zu viele) Nachmittage damit, in Internetcafes zu sitzen, in denen 13-Jaehrige nach der Schule stundenlang mit voll aufgedrehten Boxen Counter Strike und sonstwas fuer Ballerspiele zocken lediglich unterbrochen von der gelegentlichen Zigarettenpause. Man kann sich kaum konzentrieren, geschweige denn unterhalten. Steffi und ich sitzen nebeneinander und schreien uns an, um die Webseite auf vordermann zu bringen. Es ist anstrengend. Aber raus gehen moechte man auch nicht, denn diese Stadt stinkt. Ueberall liegt Muell, das Ganze bei 30 Grad und die Kanalisation scheint irgendwie nicht das zu tun, was sie sollte, naemlich das Abwasser ABZULEITEN. Stattdessen scheint es da drin zu stehen und zu gammeln. Man kann sich vorstellen, was diese Kombination mit der Luft macht. Es ist auch die reinste Augenweide, kaputte, heruntergekommene Blocks, schlagloch- und abfallgesaeumte Strassen, ueberall reudige Katzen, Ratten wuehlen am hellichten Tag im Muell und am Strand gehen mehr Schaben als Menschen spazieren, vom Meer ganz zu schweigen. Ich weiss nicht, wie hier Boote anlegen koennen, bei all dem Muell.

Ich habe jetzt das Wort Muell so oft erwaehnt, dass sich der Text kaum lesen laesst, dass ich mir selbst eine 4 auf den Ausdruck diese Aufsatzes geben moechte...Keine Stadt zum Verweilen, aber das Problem haben wir in Borneo leider oft gehabt. Es gibt herrliche Natur und einen reichen Schatz an unglaublichen und einzigartigen Tieren und Pflanzen auf Borneo, aber nicht da, wo die Menschen leben, nicht in den Staedten.