Zu den Delphinen

 

Der Weg nach Kratie hat sich etwas gezogen, mit Zwischenstop und Uebernachtung in einer weiteren Stadt, da die Strassen so schlecht sind und man die Strecke in 2 Etappen machen muss. Bei Ankunft hat sich die Info aus dem Reisefuehrer bestaetigt - Kratie bietet mit die schoensten Sonnenuntergaenge ueber dem Mekong und den genossen wir ersteinmal. Der gute Einstieg war dann aber auch schon alles. Wir wurden wieder einmal belagert von TukTuk Fahrern, die fuer Guesthouses warben. Wir nahmen unserer Ansicht nach ein Zimmer fuer $5 mit Wifi und Computer, den man nutzen kann. Angekommen im Hotel bezogen wir ein Zimmer fuer $7, in dem das Wifi nicht funktionierte, weil der Router zu weit weg war und der Computer in der Lobby war aus der Steinzeit und ging nicht einmal hochzufahren. Zu allem Ueberfluss hatten wir dann auch noch riesige schwarze Krabbelkaefer in unserem Zimmer, woraufhin Steffi nach einem neuen Raum fragte. Die Reaktion des uebergewichtigen chinesischen Besitzers, der jedem Gast seinen dicken Bauch ohne Shirt unverbluemt praesentierte, war wie zu erwarten. Auf die Aufforderung ein neues Zimmer zu bekommen, sagte er kurz und knapp "No Full" und ging. Nach einigen Minuten kam dann ein Hoteljunge, der nach den Krabbelkaefer geschaut hat und sie kurzer Hand aus dem Fenster warf, aber das war auch schon alles. So viel Service hat Steffi etwas in Wallung gebracht, also haben wir noch einmal deutlich gemacht, dass wir entweder ein neues Zimmer oder unser Geld zurueck haben wollen. Beides war natuerlich nicht moeglich. Nach einem kurzen Austausch englischer Schlagwoerter die Kakalaken, den Namen des Hotels, Internet und erneut die 2 Optionen beinhalteten, gab der Hoteljunge den Schluessel auf den Thresen knallend nach und welch Ueberraschung - ploetzlich war ein Zimmer frei, in dem das Internet natuerlich auch nicht ging, aber es war wenigstens Kaeferfrei. Hinterher erfuhren wir, dass es vollkommen normal ist, dass Heuschrecken (keine Kakalaken) zur Regenzeit ueberall in der Stadt eine Plage sind und haette uns jemand erklaert, dass man einfach aeussert genau darauf achten muss, die Fenster staendig geschlossen zu halten, waere das alles ueberhaupt kein Problem gewesen. Aber die Unfaehigkeit sich um seine Gaeste zu kuemmern und mehr als 2 Worte zu sagen, hat uns dazu bewegt, die Drohung mit dem Internet und dem Hotelnamen Oudom Sambath Hotel wahr zu machen.

Nach dieser traumhaften Nacht machten wir uns am naechsten Tag auf, das zu tun, wofuer wir hergekommen waren, naemlich die Delfine anzuschauen. Das TukTuk brachte uns in 40 seeeeeehr sehr holprigen Minuten zum Boot, in dem wir 1h ueber den Mekong schipperten und haufenweise Delfine sehen durften. Sie kamen bis auf 5 Meter an unser Boot heran und sahen sehr suess aus mit ihren platt gedrueckten Schnauzen. Wir waren nur zu zweit auf dem Boot und der Fahrer machte den Motor jedes Mal aus, wenn wir in die Naehe von Delfinen kamen, was die Fahrt sehr entspannt machte. Spaeter an diesem Tag fuhren wir dann auch schon wieder weiter und verstanden jetzt, warum die Leute hier nur herkommen, um sich die letzten Irrawaddy-Delfine anzuschauen. Es ist wirklich beeindruckend, sie in ihrem natuerlichen Umfeld so froehlich herumpaddeln zu sehen. Viel mehr hat die Stadt allerdings nicht zu bieten, was eigentlich sehr schade ist.